Fast 430.000 Menschen in Hamburg sind 60 Jahre und älter. Sie machen fast ein Viertel der Bevölkerung aus (24 Prozent) und bis 2030 werden die älteren fast ein Drittel (30 Prozent) ausmachen. Die Armutsquote der Hamburger:innen, die 65 Jahre und älter sind, liegt bei fast 15 Prozemt, im Jahr 2005 lag sie noch bei 9,5 Prozent. Am Jahresende 2015 waren etwa 24.500 Menschen, die 65 Jahre und älter sind, auf unterstützende Leistungen der Grundsicherung im Alter angewiesen, weil sie ihren Lebensunterhalt nicht selbst bestreiten konnten. Im Jahr 2005 waren es mit 13.000 Menschen, also nur etwa halb so viele. Der rasante Anstieg war vorauszusehen und wird sich fortsetzen.
Wesentlicher Wunsch vieler Menschen ist es, auch wenn sie aufgrund ihres Alters, finanzieller Verhältnisse, Krankheit, Pflegebedürftigkeit oder Behinderung auf Hilfe angewiesen sind, ein solange wie möglich selbständiges und selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden und in der vertrauten Wohnumgebung zu führen sowie am sozialen Leben teilzuhaben. Hierfür ist wohnortnahe und praktische Unterstützung erforderlich.
Als Maßnahmen zur Erwirkung von mehr Aufmerksamkeit für Senior:innen fordert der SoVD Hamburg:
- Konzept und Aufbau aufsuchender Senior:innenarbeit und wohnortnaher Hilfen im Alltag
- Aufbau eines Angebotes für kostenfreie haushaltsnahe Dienstleistungen mit sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung
- Ausbau quartiersnaher bezirklicher Senior:innenberatungsstellen
- Erhalt und Ausbau der bezirklichen Senior:innentreffs mit angestelltem Personal
- Einführung eines Sozialtarifs zur Sicherstellung der Stromversorgung
- Abschaffung von Strom- und Wassersperren sowie die Einrichtung einer Clearingstelle
- Einführung eines vollumfänglichen HVV-Sozialtickets
- Verbindung der einzelnen Politikbereiche Wohnen und Sozialleistungen zu einem quartiersnahen Gesamtkonzept